Kündigung in der Gastronomie: Offenheit oder Zurückhaltung?

Die Entscheidung, ob man die wahren Gründe für eine Kündigung in der Gastronomie dem Arbeitgeber mitteilen sollte, ist nicht immer einfach. Sie hängt von einer Vielzahl individueller Faktoren ab und stellt viele vor die Frage, wie man mit einer solchen Situation am besten umgeht. Sollte man die Beweggründe offenlegen oder eher eine neutralere Erklärung wählen? Wie viel Offenheit ist in einer solchen Situation ratsam?

Wann lohnt es sich, die wahren Gründe bei einer Kündigung in der Gastronomie zu nennen?

Die Frage, ob man die wahren Kündigungsgründe nennen sollte, lässt sich nicht pauschal beantworten – sie hängt stark von der persönlichen Situation und den Zielen des Mitarbeiters ab. Die Entscheidung ist eine Abwägung von Kosten und Nutzen, Chancen und Risiken. Oft stellt sich die Frage: Was erhofft sich der Mitarbeiter von dieser Offenheit?

In manchen Fällen kann eine offene Kommunikation und das Teilen der Beweggründe zu einer besseren Trennung führen. Missverständnisse lassen sich vielleicht klären, und der Arbeitgeber könnte bereit sein, den Grund aus dem Weg zu räumen – vielleicht sogar mit einem Gegenangebot. Ein ehrliches Gespräch kann zu einem respektvollen und konstruktiven Abschied führen.

Welche Beweggründe sollten genannt werden bei einer Kündigung in der Gastronomie?

Die Beweggründe, die zu einer Kündigung in der Gastronomie führen, können sowohl aus dem Unternehmen selbst als auch aus persönlichen Gründen resultieren. Frustration über die Arbeitsbedingungen, ungelöste Konflikte oder mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten im Job sind häufige Ursachen. Aber auch völlig externe Gründe wie ein Umzug, ein neues berufliches Angebot oder persönliche Veränderungen spielen eine Rolle.

Hier stellt sich die Frage: Möchte der Mitarbeiter dem Unternehmen die Chance geben, Veränderungen vorzunehmen, die die Kündigungsgründe aus der Welt schaffen könnten? Oder geht es mehr darum, das Arbeitsverhältnis professionell zu beenden, ohne tiefer auf persönliche oder unternehmensinterne Missstände einzugehen? Vielleicht möchte der Mitarbeiter nur „seine Geschichte“ erzählen, um den Abschluss zu erleichtern und Klarheit über seine Entscheidung zu schaffen.

Das Ziel des Mitarbeiters: Was will er mit der Offenheit erreichen?

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Entscheidung, wie viel man über die Gründe preisgibt, ist das Ziel des Mitarbeiters. Manchmal möchte jemand mit einer offenen Kommunikation das Unternehmen oder das Team auf Missstände hinweisen, die verbessert werden können. In anderen Fällen geht es einfach darum, ein gutes Arbeitsverhältnis zu hinterlassen und zu zeigen, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wurde. Es könnte auch der Wunsch bestehen, die eigene Frustration oder Enttäuschung loszuwerden und sich Luft zu machen.

Wenn der Mitarbeiter das Gefühl hat, dass er nicht ausreichend gehört wurde oder sich unfair behandelt fühlt, könnte dies den Wunsch nach einer detaillierten Erklärung verstärken. Für viele ist es auch wichtig, ihr Gewissen zu beruhigen und den Arbeitgeber wissen zu lassen, dass die Kündigung nicht leichtfertig erfolgte. Auch das Bedürfnis, keine Brücken zu verbrennen und die eigene Reputation zu wahren, spielt oft eine Rolle.

Emotionale Ausgangslage: Wie beeinflusst sie die Entscheidung?

Die emotionale Verfassung des Mitarbeiters hat einen grossen Einfluss auf die Entscheidung, wie viel Offenheit im Kündigungsprozess angemessen ist. Wer sich verletzt, enttäuscht oder frustriert fühlt, wird sich möglicherweise eher zurückhalten und neutralere Gründe angeben. Ist die Situation jedoch weniger belastet, fühlt sich der Mitarbeiter emotional stabiler und kann die Gründe offener und konstruktiver kommunizieren.

Was bringt es, die Gründe bei einer Kündigung in der Gastronomie zu nennen?

Die „Kosten“ einer offenen Kommunikation sind oft nicht zu unterschätzen. Sie erfordert Mut und Überwindung und kann Energie und Zeit kosten, da sich der Mitarbeiter intensiv mit seinen Beweggründen auseinandersetzen muss. Zudem kann eine solche Offenheit auch Risiken bergen – vor allem, wenn die Reaktion des Arbeitgebers unberechenbar ist. Die berufliche Zukunft, Referenzen oder Kontakte könnten in Gefahr geraten, wenn das Gespräch nicht respektvoll oder professionell geführt wird.

Jedoch kann die Offenheit auch viele Vorteile bringen. Der grösste Nutzen liegt oft in der Selbstachtung: Es ist ein gutes Gefühl, für sich selbst eingestanden zu sein und nicht „mit der Tür ins Haus zu fallen“, sondern den eigenen Standpunkt zu erklären. Diese Offenheit ermöglicht es, das Kapitel sauber abzuschliessen und das Gefühl zu haben, dass die eigene Entscheidung verstanden und respektiert wird.

Zudem kann ein solches Gespräch zu einer positiveren Trennung führen. Wenn die Kündigung ehrlich und professionell kommuniziert wird, entstehen meist weniger Missverständnisse, und die Tür für künftige berufliche Beziehungen bleibt offen. Auch für das Unternehmen kann diese Art der Offenheit von Nutzen sein, wenn sie, als konstruktiv und als Gelegenheit zur Verbesserung wahrgenommen wird.

Wann sollte man vorsichtig sein bei einer Kündigung in der Gastronomie?

Nicht jede Situation eignet sich für vollständige Offenheit. Wenn das Arbeitsverhältnis bereits angespannt ist oder der Arbeitgeber wenig offen für Feedback ist, könnte eine detaillierte Erklärung kontraproduktiv sein. In solchen Fällen ist es oft besser, auf allgemeine und neutrale Gründe wie „neue Herausforderungen“ oder „persönliche Entwicklung“ zurückzugreifen. Diese Vorgehensweise schützt nicht nur vor unnötigen Konflikten, sondern bewahrt auch eine gewisse Professionalität, die für den reibungslosen Übergang in eine neue Stelle wichtig ist.

Gründe für freiwillige Kündigungen in der Gastronomie

Laut der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamts für Statistik (BFS) gehören zu den häufigsten Gründen für freiwillige Stellenwechsel:

  • Unbefriedigende Arbeitsbedingungen (14,4 %)
  • Wunsch nach Veränderung oder Aufstieg (12,2 %)
  • Ende eines Arbeitsvertrags (13,9 %)
  • Entlassung (9,3 %)
  • Pensionierung (8,2 %)
  • Aus- oder Weiterbildung (4,3 %)
  • Gesundheitliche Gründe (4,1 %)
  • Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen (2,7 %)

Diese Daten stammen aus dem Jahr 2022 und bieten einen Überblick über die Gründe, warum Beschäftigte ihre Stelle freiwillig verlassen.

Quelle

Fazit: Offenheit im richtigen Rahmen bei einer Kündigung in der Gastronomie

Letztlich hängt es von der Situation und den individuellen Zielen des Mitarbeiters ab, ob er die wahren Kündigungsgründe nennt. Wenn das Arbeitsklima gut war und konstruktive Veränderungen möglich sind, kann Offenheit zu positiven Ergebnissen führen. In weniger harmonischen Verhältnissen ist es oft besser, sachlich und professionell zu bleiben, um den Übergang nicht unnötig zu erschweren.

Was immer auch die Wahl ist: Es sollte immer respektvoll und professionell kommuniziert werden – unabhängig davon, ob man die wahren Gründe offenlegt oder nicht.

Kündigung in der Gastronomie

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